Ausstellung und Schuber "von wegen"

Der Schuber und die Ausstellung werden im Anschluss an das Projekt mentoringKUNST umgesetzt. Das Projekt fördert und unterstützt die öffentliche Präsenz der Arbeit von vierzehn Bildenden Künstlerinnen und Autorinnen aus Mecklenburg-Vorpommern mit der Vermittlung von berufsnotwendigem Fachwissen und einer individuellen 1:1 Begleitung und Beratung durch berufserfahrene Künstler*innen und Autor*innen. In der einzigartigen Mischung aus Wissensvermittlung und berufspraktischem Training lernten die zwölf Künstlerinnen und zwei Autorinnen die verschiedenen Facetten ihres Berufsfeldes wie auch unverzichtbare Instrumente und Methoden kennen. Der Schuber mit den Einzelbroschüren der  Künstlerinnen und Autorinnen bietet einen Überblick über die Genres, Medien und stellt die Absolventinnen des Projektes mentoringKUNST vor – eine Präsentationsplattform zum Durchblättern, Lesen und Mitnehmen. Die gleichnamige Ausstellung präsentiert die künstlerischen und literarischen Arbeiten der vierzehn Künstlerinnen und Autorinnen.

 

KUNSTVEREIN
FÜR MECKLENBURG UND VORPOMMERN
IN SCHWERIN

KUNSTHALLE im E-Werk
Spieltordamm 5|19055 Schwerin

Laufzeit: 10. September - 13. November2022

Vernissage : 9. September 2022, 19 Uhr

Veranstalter: Kulturwerk des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK

Kuratorin: Nadine Grünewald

Zur Ausstellung

Die Ausstellung VON WEGEN zeigt Werke von zwölf Künstlerinnen und zwei Autorinnen aus Mecklenburg-Vorpommern. Präsentiert werden unterschiedliche künstlerische Verfahren, Genres und Medien wie Skulptur, Fotografie, Installation, Zeichnung, Video und Malerei, Lyrik und Prosa.

Die Zusammenschau bewegt sich zwischen internalisierten Wahrnehmungen des Naturraums und seiner Formensprache sowie Lineaturen seiner topographisch-politischen Eingrenzungen – und der existenziellen Verortung des Menschen als Teil der Natur, wie auch als Subjekt, das Prozesse der Veränderung bewirkt und durchläuft. Beobachtungen von Bruchstellen und Fragilität, von Wegen der Heilung und Fürsorge, von statischen Selbstbildern und perspektivischen Utopien

werden einer künstlerischen Revision unterzogen.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die in 14 Einzelkatalogen Betrachtungsweisen zu Ideen, Hintergründen und Arbeitsweisen der Künstlerinnen und Autorinnen vorstellt.

Ausstellung und Publikation bilden den Abschluss des Projektes mentoringKUNST. Das Projekt fördert und unterstützt mit einer einzigartigen Mischung aus Wissensvermittlung und berufspraktischem Training die öffentliche Präsenz Bildender Künstlerinnen und Autorinnen aus Mecklenburg-Vorpommern durch

die Vermittlung von berufsnotwendigem Fachwissen und einer individuellen Beratung durch berufserfahrene Künstler*innen und Autor*innen.

 

Künstlerinnen und Autorinnen

Caroline Barth

Karen Clasen

Jacqueline Duhr

Everest Girard

Pauline Haß

Johanna Herrmann

Ines Kakoschke

Karen Kunkel

Maria Müller

Jana Rot

Stefanie Rübensaal

Karin Schroeder

Anett Simon

Silke Staben

 

Rahmenprogramm

Freitag, 9.9.2022, 19 Uhr, Vernissage

Begrüßung durch den Vorstand des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK

Einführung in die Ausstellung durch Nadine Grünewald, Kuratorin

Initiale Aktion zu „Black Box“ von Anett Simon

Sonntag, 2.10.2022

16 Uhr „Johanniskraut & Frauenmantel“ - Lesung und druckgraphische Vorführung zum Künstlerbuch von Anett Simon und Ines Kakoschke

18 Uhr Künstlergespräch mit Jana Rot und Lesung von Everest Girard


Samstag, 22.10.2022
15 – 22 Uhr Nacht des Wissens (verlängerte Öffnungszeit)
18 Uhr Präsentation des Kunstschubers „VON WEGEN WORTE“
19 – 20:30 Uhr „VON WEGEN WORTE“ - Lesung von Everest Girard und Ines Kakoschke


Samstag, 29.10.2022

15 – 22 Uhr Kulturnacht Schwerin (verlängerte Öffnungszeit)

Fassadenprojektion am E-Werk von Stefanie Rübensaal


Sonntag, 13.11.2022, 15 – 18 Uhr, Finissage
Happening zu „THE LETTER BOX“ von Caroline Barth
Performance zu „off_line“ von Karen Kunkel & Pauline Haß

Bildnachweis

Jacqueline Duhr, Daydream China – Koffer, 2017/2021, Fotografie

Johanna Herrmann, chain reaction (blue, yellow), 2022, Ventilator, Holz, Hammer, Sprühdosen

Stefanie Rübensaal, I'M FINE – Therapiedecke, 2022, Siebdruck auf Baumwolle

Anett Simon, Black Box I Sanz, 2021, Keramik, Schwarzbrand

 

Ausstellung und Schuber "von ungesagten dingen"

Ausstellung "von ungesagten dingen"

hmt Rostock

Beim St.-Katharinenstift 8 | 18055 Rostock

Laufzeit: 18. JULI 2021 - 10. OKTOBER 2021

Finissage: 10. OKTOBER 2021, 15 Uhr

Ausstellungsflächen: Kreuzgang hmt Rostock

Veranstalter: Kulturwerk des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK

Kuratorin: Birgt Effinger

 

Programm der Finissage, So 10.10.2021, 15 - 18 Uhr

  • Performance "wort los" (10 min) mit Astrid Brünner und Jana Nedorost  
  • Ausstellungsrundgang in der Ausstellung „von : ungesagten dingen": Die Künstlerinnen im Gespräch mit der Kuratorin Birgit Effinger
  • Lesung mit Anne Obdach aus ihrem neuesten Projekt.

Künstlerinnen und Autorinnen

Dorothee Arndt (*1980) kam nach dem Studium aus dem malerischen Raum, der sich bald mit ihrer Lyrik vermischte. So ist ihr aktueller Roman von dieser Bildhaftigkeit geprägt. Sie lotet in dem WG-Roman: »Ist das dein ganzes Gepäck« tiefe, soziale Spannungsfelder von Kindheit, Erwachsenwerden und Alter aus. Die Autorin fand Anerkennung in: »Karussell«, »Risse«, »Ostragehege« und »Lichtungen« und der Nominierung zum Ulrich Grasnick-Lyrikpreis.

Franziska Bielenstein (*1979) ist Illustratorin und Malerin. Sie zeichnet täglich in ihrem Skizzenbuch und entwickelt dabei Themen, die immer wieder neu bearbeitet werden. Ihre Publikation »Mein Jahr Südamerika« umfasst Auszüge eines Reisetagebuches und dokumentiert einige Erlebnisse und Begebenheiten, die der Künstlerin auf ihrer einjährigen Reise durch Südamerika widerfahren sind.

Lena Biesalksi (*1984), untersucht in ihren plastischen Arbeiten

Kollektivierungsabläufe aus soziologischer, sowie naturwissenschaftlicher Perspektive. Beim Zusammenfügen einzelner Teile entstehen Gruppierungen, die an Formationen aus der Natur erinnern oder als Modelle für soziale Strukturen fungieren. Ihre Objekte und Installationen sind Metaphern für Prozesse von Gemeinschaftsentwicklung und erforschen die Mechanismen von Anziehung, Verdrängung, Anpassung und Anordnung.

Astrid Brünner (*1977) lässt durch die intensive Beschäftigung mit Farbwirkung und Farbauftrag Bildwelten entstehen, die die Betrachter in ihren Bann ziehen. Ihre sorgfältig entwickelten Sujets im Bereich der Porträtmalerei wie auch ihre abstrakten Konfigurationen wirken auf besondere Weise, sie irritieren und werfen Fragen auf. Alle Malereien lassen erkennen, wie feinsinnig die Künstlerin das Farbenspiel nutzt, um emotionale, bewegte und visionäre Zustände herauszuarbeiten.

Charleen Dahms (*1995) Fotografien entstehen weniger im Flüchtigen, als vielmehr in der Bewegung und im Bewegen. Mit beinahe zärtlicher Weichheit, welche in der Anmutung der Fotografien auch dem zumeist zugrundeliegenden analogen Material zuzuschreiben ist, erfasst die Künstlerin mit der Kamera ihre Umwelt, ihr Nahes und Nahestehende, ihr Zugewandtes und jenes, welchem sie sich selbst hingibt.

Lilly Eikermann (*1996) zeigt in ihrer Werkserie Minsk eine Stadt unweit der Außengrenzen der Europäischen Union. Bei der umfangreichen Fotoserie Minsk handelt es sich um Momentaufnahmen einer Stadt, zwischen gegenwärtigem Kapitalismus und vergangenem Kommunismus; das autoritäre Regime ist immer unterschwellig präsent. Coca-Cola-Werbungen und rote Sterne prangen gemeinsam über der Stadtmitte. Die fotografischen Beobachtungen von Lilly Eikermann oszillieren zwischen dokumentarischen und subjektiven Eindrücken und vermitteln einen eigenen Blick auf die einstmalige Sonnenstadt des Sozialismus.

Arianne L. Silbers (*1998) definiert in ihrem Young Adult Fantasydebüt Die Birkenbraut und ihr Ungeheuer den Zauber klassischer, tolkinesker Fantasy aus der Perspektive einer starken, weiblichen Heldin. Elegant verwebt sie die abenteuerliche Reise durch einen verwunschenen Irrgarten mit einer finsteren Romanze, die sie in märchenhaft bildhafter Sprache zum Leben erweckt. Eine Einladung zum Träumen in einer Welt, die viel zu wenig Raum dafür lässt.

Claudia Heinicke (* 1979) beschäftigt sich in ihren Malereien und Zeichnungen mit eigenen Landschaftserfahrungen. Strich für Strich bzw. Punkt für Punkt tastet sie sich an das innere Bild heran. Die Farbigkeit ist an das jeweilige Motiv angelehnt, jedoch auf ein bis zwei Farbtöne reduziert. Der Prozess des Farbauftrags wird von der Künstlerin vorher festgelegt und erfolgt in der Arbeit „Der verlorene Blick # 29“ mittels Pinsel und Aquarellfarbe auf das Papier.

Julia Kausch (*1985) sucht das Maß in der Maßlosigkeit. Sie versteht ihre figürliche Bildhauerei als Gegenentwurf zur aktuellen, sterilen Wahrnehmungsvorgängen und dem entkoppelten Umgang mit der eigenen Umwelt. Wir sind maßlos in einer Welt die begrenzt ist. So entwickelt sie mit ihren Bronzearbeiten ein kontemplatives Menschenbild; ruhende und sinnende Figuren mahnen zum Maßhalten und bieten Raum für das eigene Sinnen.

Jana Nedorost (*1981) positioniert sich in ihrer fotografischen Serie „Dokumentation der Wirklichkeit“ zu vorgefundenen Situationen. Diese Ausschnitte zeichnen sich durch eine fehlende Inszenierung aus. Es sind Bilder aus der Realität, die uns umgeben. Über die Fotografie sich malerische und grafische Aspekte unserer Umwelt. Die paarweisen Gruppierungen regen zu Entdeckungsreisen und Verknüpfungen mit eigenen Geschichten an. 

Anne Oldach (geb. 1975) ist Autorin und Bauingenieurin. In ihren Kurzgeschichten und Romanen erzählt sie von inneren Abgründen, vom Erwachsenwerden, der Suche nach der eigenen Identität und von zwischenmenschlichen Beziehungen. Ihr Debütroman „New Worlds. Lüge & Verrat“ richtet sich an jugendliche Leser ab 16 Jahren und erschien im Kampenwand-Verlag. In der mitreißenden Dystopie begleitet der Leser die alterslose Lika auf ihrer Suche nach der Wahrheit und wird mit der Frage konfrontiert, ob es Ziele gibt, die jedes Mittel rechtfertigen. 

Julia Reichel (*1982) beschäftigt sich mit dem Raster und wagt das Spiel mit den Oppositionen Starre und Flexibilität, Ordnung und Chaos, Begrenztheit und Vielfalt. Sie lotet diese Gegensatzpaare durch die Kombination unterschiedlicher Materialien mit großer Experimentierfreude aus und verleiht den Arbeiten eine vibrierende, vielschichtige Oberfläche, die das Fiktive vermeintlich greifbar werden lässt.

Marion Skepenat (*1962) setzt sich in ihrem Schreiben mit unausgesprochenen innerfigürlichen und innergesellschaftlichen Konflikten auseinander. Durch ihren medizinischen Ausbildungsberuf und dem literarischen Instrument des Magischen Realismus bedient sie sowohl wissenschaftliche wie auch unterhaltende Ansprüche. In ihrem zeitgenössischen Debütroman Ammenmärchen erzählt sie durch die verschobene Wahrnehmungsebene ihrer Antiheldin von deren Kampf gegen aufgezwungene Glaubenssätze und deren Widerstand gegen das Fühlen.

 

Bildnachweis

Astrid Brünner, Falk, 2019, Öl auf Holz, 50 x 40cm_Foto: Astrid Brünner_VG BildKunst Bonn 2021

Jana Nedorost, Edeka, 2019, Fotografie, 20 x 30cm, Foto: Jana Nedorost

Lena Biesalski, Kooperative, 2019, Steinzeug, Rauminstallation_Foto: Thomas Häntzschel / nordlicht

Lilly Eikermann, Unbenannt (aus der Serie „Minsk“), 2018, analoge Fotografie, Foto: Lilly Eikermann